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Allgemein

Hopfen (Humulus lupulus L.) ist eine mehrjährige, zweihäusige Pflanze aus der Familie der Cannabaceae, die bereits seit dem Mittelalter in Deutschland kultiviert und etwa ebenso lange zum Würzen von Bier und als Naturheilmittel eingesetzt. Hopfen zeichnet sich durch eine Vielzahl von Inhaltsstoffen wie Bitterstoffe, Aromastoffe, schaumbeeinflussende Bestandteile und medizinisch genutzte Substanzen aus.

Während lange Zeit der Gehalt an Bitterstoffen im Fokus der Züchtung stand, hat mittlerweile die Entwicklung von Hopfensorten mit außergewöhnlichen oder besonders geschätzten Aromen zugenommen. Durch seine große Bandbreite an positiven pharmakologischen Eigenschaften, wie beispielsweise der bakteriziden, entzündungshemmenden und beruhigenden Wirkung, steigt auch das Interesse an der Nutzung des Hopfens als Arzneipflanze wieder.

Viele dieser Eigenschaften werden durch Moleküle bestimmt, die wir gegenwärtig noch nicht identifiziert haben und deren genetische Kontrolle bislang nicht vollständig nachvollzogen werden konnte.

In einem mit der Nachwuchsforschergruppe assoziierten Projekt untersucht Jana Böttger in der AG Metabolite Profiling am Institut für ökologische Chemie, Pflanzenanalytik und Vorratsschutz in Berlin mit Hilfe verschiedener Hopfenpopulationen, welche Moleküle mit bestimmten sensorischen Eigenschaften des Hopfens in Verbindung stehen. Mittels Marker-Merkmal-Untersuchungen sucht sie sowohl nach genetischen Markern mit vorteilhaftem Einfluss auf den Gehalt dieser Inhaltsstoffe als auch nach Allelen für die verstärkte Produktion medizinisch relevanter Substanzen wie Xanthohumol oder 8-Prenylnaringenin.

Mit dem Wissen über die Zusammenhänge zwischen der Genebene und Inhaltsstoffen können zukünftig Hopfenlinien mit optimierter Zusammensetzung gezüchtet werden. Das Wissen über Zusammenhänge zwischen Inhaltsstoff und Geschmack hilft hochwertige Hopfenprodukte zu entwickeln.

 

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