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Herzlich Willkommen bei der NWG Arzneipflanzen

Die Anbaufläche von Arznei- und Gewürzpflanzen in Deutschland stagniert seit Jahren, während die Nachfrage nach eben diesen Pflanzen die heimische Produktion jährlich deutlich übersteigt. Eine Ausweitung des Arznei- und Gewürzpflanzenanbaus in Deutschland soll deshalb durch eine praxisorientierte Forschung gefördert werden, um die Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Arzneipflanzenanbaus zukünftig sicher stellen zu können. Aus diesem Grund wurde die Nachwuchsforschergruppe Arzneipflanzen am JKI etabliert. Neben der gewünschten Förderung des akademischen Nachwuchses in diesem Bereich werden drängende agronomische Fragestellungen wissenschaftlich bearbeitet.

Mit den Themenschwerpunkten Johanniskraut (Hypericum perforatum) und Anis (Pimpinella anisum) sollen die Inkulturnahme unter heimischen Bedingungen. züchterische Verbesserung und der Anbau optimiert werden. Ungeklärte pharmakologische Fragen und das starke Auftreten der Johanniskrautwelke (Erreger: Colletotrichum gloeosporioides) haben zu einem Rückgang der Anbaufläche von Hypericum geführt. Im Gegensatz dazu machen die immer stärker auftretenden Trockenperioden im Frühjahr und die warmen Sommer den Anisanbau in Deutschland attraktiv. Die Entwicklung von Anissorten für den deutschen Anbau, sowie ein optimiertes Anbauverfahren sollen die Ausweitung des Anisanbaus unterstützen.

In einem weiteren Themenschwerpunkt sollen pilzliche Schaderreger der gewählten Arzneipflanzen im Samen und an Blättern erfasst und sicher diagnostiziert werden. Parallel dazu wird eine Pathogen-Datenbank aufgebaut. Anschließend sollen biologische Pflanzenschutzmittel zur Bekämpfung der Erreger bzw. zur Eindämmung der Infektion getestet werden. Als biologische Pflanzenschutzmittel sollen hier Extrakte und Präparate aus Arznei- und Gewürzpflanzen dienen.

Im vierten Themenschwerpunkte sollen Extrakte aus den Blätter von Süßholz (Glycyrrhiza ssp.) hergestellt und ihre Eignung als Pflanzenschutzmittel geprüft werden. Dazu werden verschiedene Süßholzarten angebaut und die Wirksamkeit der einzelnen Extrakte gegenüber Pilzen und anderen Schaderregern untersucht. Mithin sollen die wirksamen Komponenten in den Extrakten definiert werden, um effektive Pflanzenschutzmittel entwickeln zu können.

In einem mit der Nachwuchsgruppe assoziierten Projekt steht das Metabolitenprofil des Hopfens (Humulus lupulus) im Fokus. An unterschiedlichen Hopfenpopulationen wird der Zusammenhang sensorischer Merkmale mit dem Auftreten bestimmter Metabolite untersucht. Zudem sollen sowohl genetische Marker identifiziert werden, die den Gehalt dieser Verbindungen beeinflussen, als auch Allele, die im Zusammenhang mit der Produktion von Aroma- und medizinisch-relevanten Inhaltstoffen stehen.

2024-Neue NWG Skizze


Grafik K. Fitza


Gefördert durch

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Förderkennzeichen 22002818.


Laufzeit

02/2020 – 05/2025


Projekt

Julius Kühn-Institut (JKI), Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen
Institut für Züchtungsforschung an gartenbaulichen Strukturen,
Dr. Frank Marthe (Projektleitung)
Dr. Katrin Fitza (Projektkoordination)
Erwin-Baur-Straße 27, 06484 Quedlinburg